Bankenscore Blog

Firma kaufen: Worauf achten?


Wenn ein Unternehmen eine andere Firma kaufen will, ist dazu in der Regel eine hohe Summe an Kapital erforderlich. Nicht immer können die finanziellen Mittel aus vorhandenen Rücklagen aufgebracht werden. Es gibt deshalb eine Reihe von Finanzierungsvarianten mit unterschiedlichen Geldgebern. Bevor man sich darum kümmert, welche Art der Finanzierung geeignet ist, steht eine fundierte Ermittlung des Unternehmenswerts an. Sie ist erforderlich, damit der Käufer sicher weiß, dass der Kaufpreis angemessen ist. Nichts ist nämlich so unnötig wie der Kauf eines anderen Unternehmens zu einem überteuerten Preis.

Am Anfang steht die Unternehmensbewertung

Noch bevor man sich um Eigenkapital oder Fremdkapital kümmert oder zu potenziellen Geldgebern Kontakt aufnimmt, ist beim Kauf einer Firma eine andere Fragestellung zu beleuchten: Der Kaufpreis muss dem Wert des Unternehmens entsprechen. Hier treffen naturgemäß unterschiedliche Interessen aufeinander. Der Verkäufer will einen hohen Preis für sein Unternehmen aushandeln. Vielleicht hat er den Betrieb als Unternehmer selbst gegründet, vielleicht betrachtet er ihn als sein Lebenswerk, das er nun aufgeben muss. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass er einen hohen Preis für den Betrieb verlangt. Das liegt einerseits daran, dass er vermutlich jahrelang viel Energie in den Aufbau gesteckt hat und sich diesen Aufwand mit einem hohen Verkaufspreis vergüten lassen will. Andererseits hat der Firmenaufbau natürlich auch Geld gekostet, und dieses Geld will er sich nun in gewisser Hinsicht erstatten lassen. Hinzu kommt, dass der Verkauf des Unternehmen häufig nötig ist, weil der Gründer das Rentenalter erreicht hat. Mit dem geforderten Verkaufspreis will der Unternehmer seine Zukunft und vor allem seine Altersruhe finanziell absichern. Für ihn gilt deshalb die Maxime „Je höher der Verkaufspreis, desto besser!“.

Diesem Interesse steht der Wunsch des Käufers diametral gegenüber. Er will so preiswert wie möglich kaufen und keinesfalls unnötig Geld für den Zukauf ausgeben. Es gilt deshalb, einen Preis zu finden, der den Vorstellungen von Verkäufer und Käufer entspricht und der solide kalkuliert ist. Die Basis für die Kaufpreisverhandlung ist eine fundierte Unternehmensbewertung. Sie musst für alle Beteiligten nachvollziehbar sein. Vor allem muss sie auch für die finanzierende Bank verständlich sein, denn sie will sicher sein, dass sie einen angemessenen Verkaufspreis bezahlt. Deshalb ist eine vernünftige und solide Unternehmensbewertung das A und O, bevor man sich um einen Kredit für den Verkauf des Betriebs kümmert. Bei der Bewertung des Unternehmen kann sich der Verkäufer von Fachleuten unterstützen lassen. Es gibt einige anerkannte Methoden für eine solide Unternehmensbewertung, und diesen Vorteil sollte vor allem der Verkäufer nutzen. Wenn man den Unternehmenswert fundiert kalkuliert, ist es viel einfacher, mit dem Käufer über den Preis zu verhandeln, denn letztlich wissen dann beide Seiten, dass der Kaufpreis nach einer soliden und transparenten Bewertung ermittelt wurde. Deshalb ist eine gut aufgestellte Unternehmensbewertung die Basis für die Festlegung des Kaufpreises, den Verkäufer und Käufer verhandeln. Sobald der Kaufpreis vereinbart ist, geht es darum, die richtigen Geldquellen für die Finanzierung des Kaufs der Firma zu finden.

Je mehr Eigenkapital, desto besser die Konditionen

Als erste Maßgabe für eine Finanzierung gilt: „Je höher der Anteil an Eigenkapital, desto günstiger sind die Finanzierungskosten.“. Vor allem bei den klassischen Bankkrediten ist eine gewisse Menge an Eigenmitteln unbedingt erforderlich, damit die Zinsen nicht zu hoch werden. Etwa 15 oder sogar 20 Prozent darf der Anteil des Eigenkapitals durchaus betragen, wenn man günstig finanzieren will. Wer mehr Geld aus eigenen Rücklagen aufbringen kann, darf in der Regel mit noch attraktiveren Finanzierungskosten rechnen. Das liegt daran, dass jeder Geldgeber die Höhe des Risikos einschätzt, dass das ausgeliehene Geld nicht zurückgezahlt wird. Ist der Anteil an Eigenmitteln in einer Finanzierung gering, steigt damit tendenziell das Risiko des Geldgebers, dass er sein Geld nicht oder nicht vollständig zurück bekommt. Dieses Risiko lässt er sich mit hohen Kosten für die Finanzierung der Firma vergüten. Kann der Käufer dagegen einen hohen Anteil an Eigenmitteln einbringen, sinkt das Risiko des Geldgebers. Das wirkt sich positiv auf die Finanzierungskosten aus. Bevor man als Käufer also Kontakt zu potenziellen Kreditgebern aufnimmt, sollte man prüfen, wie viel Eigenmittel in die Finanzierung einzubringen sind, um die Kosten für die Finanzierung in einem überschaubaren Rahmen zu halten.

Finanzierungen sind auch mit Eigenkapital möglich

Wer sich mit den Varianten einer Finanzierung zum Firma kaufen beschäftigt, denkt im ersten Augenblick meist an die klassischen Formen der Kreditfinanzierung. Die Finanzierung erfolgt dabei durch Fremdkapital in Form eines Kredits. Allerdings sind Finanzierungen durchaus auch mit Eigenkapital möglich. Das nötige Kapital stammt dann vom Käufer selbst. Alternativ sucht er sich Finanzierungspartner, die das Geld in die Finanzierung einbringen.

Eine übliche Form der Eigenkapitalfinanzierung ist das Beteiligungskapital. Dabei stellen externe Geldgeber das Kapital zur Verfügung, ohne dafür eine Sicherheit zu verlangen. Durch eine langfristige Beteiligung kann man die Bonität eines Unternehmen stärken und damit eine solide Verhandlungsbasis für die Gespräche mit Banken schaffen. Wer einen Kapitalgeber für Eigenmittel für sein Vorhaben gewinnen will, sollte sich gut auf die Verhandlung vorbereiten und vor allem die wichtigsten Unternehmenszahlen solide aufbereiten. Die Strategie sollte in sich stimmig sein und mindestens einen Zeitraum von drei Jahren abdecken. Die Beteiligungsfinanzierung ist nach der offenen und nach der stillen Beteiligung zu unterscheiden. Handelt es sich um eine offene Beteiligung, wird der Geldgeber zum Gesellschafter und tritt als solcher mit allen Rechten und Pflichten nach außen auf. Er nimmt am Erfolg des Unternehmens teil und erhält zum Beispiel Gewinnausschüttungen oder eine Wertsteigerung von Unternehmensanteilen, trägt aber auch Verluste wie alle anderen Gesellschafter. Eine stille Beteiligung besteht darin, dass der Gesellschafter zwar die geforderte Einlage zahlt, er bekommt aber keine Geschäftsanteile. Das bedeutet, er wird an den erwirtschafteten Gewinnen beteiligt, ohne aber einen Anteil am Vermögen zu bekommen. Typische Kapitalgeber für eine solche Eigenkapitalfinanzierung durch Beteiligungen sind Privatpersonen, Mittelständische Beteiligungsgesellschaften der einzelnen Bundesländer oder sogenannte Family Offices.

Eine andere Form der Eigenkapitalfinanzierung sind Zuschüsse von Bund, Ländern und Kommunen. Sie stellen unterschiedlichste Förderprogramme zur Verfügung, die man unter bestimmten Umständen in Anspruch nehmen kann. Auch die Europäische Union stellt Fördermittel zur Verfügung. Bei manchen Programmen ist weder eine Rückzahlung noch eine Verzinsung erforderlich, andere Zuschüsse sind zu sehr moderaten Konditionen zurückzuzahlen.

Mezzanine-Kapital als Kombination aus Eigen- und Fremdkapital

Wenn man sich für eine Mischung aus eigenen und fremden Geldern entscheidet, spricht man von Mezzanine-Kapital. Grundsätzlich verbessert eine Mezzanine-Finanzierung die Bonität des Käufers, denn aus Sicht der Bank gelten diese finanziellen Mittel als Eigenkapital.

Eine Sonderform des Mezzanine-Kapitals kann die stille Beteiligung sein, bei der der Geldgeber am Gewinn beteiligt wird, aber keinen Einfluss auf die Geschäftsführung nimmt und im Außenverhältnis nicht als Gesellschafter auftritt. Ob eine stille Beteiligung als Eigen- oder Fremdkapital angesehen wird, hängt unter anderem von der Regel der Nachrangklausel im Finanzierungsvertrag ab. Gilt der stille Geldgeber im Fall einer Insolvenz als nachrangiger Geldgeber, ist seine Einlage als Eigenkapital zu werden. Dazu muss das Geld langfristig verfügbar sein, und der Gesellschafter muss bis zur Höhe seiner Einlage an Verlusten teilhaben.

Eine Variante der Mezzanine-Finanzierung ist das Verkäuferdarlehen. Ein Verkäuferdarlehen kann als Nachrangdarlehen gestaltet sein, der Verkäufer des Unternehmen tritt dann als Geldgeber auf und bekommt sein Kapital erst zurück, wenn alle anderen Gläubiger im Fall einer Insolvenz befriedigt sind. Ein Verkäuferdarlehen verbessert die Eigenkapitalbasis, so dass der Käufer bessere Konditionen für seine Finanzierung beim Firma kaufen bekommt.

Auch Zuschüsse von Bund, Ländern, Gemeinden und EU können als Mezzanine-Kapital ausgestaltet sein. Beispielsweise vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau bei einer Firmenübernahme ein Nachrangdarlehen, das dem Eigenkapital zugeschlagen wird und für das keine Sicherheiten zu stellen sind. Der Unternehmer muss lediglich persönlich für die Rückzahlung haften und 15 Prozent Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Aus Eigenmitteln und Fremdkapital können maximal 45 Prozent des gesamten Kaufpreises finanziert werden.

Fremdkapital als klassische Form der Finanzierung

Natürlich kann eine Finanzierung Firma Firma kaufen auch so gestaltet sein, dass das Geld als Fremdkapital eingebracht wird. Der typische Geldgeber ist in diesem Fall eine Bank, die ein Darlehen für den Kauf vergibt. Damit eine Bank die Genehmigung erteilt, sind genau durchdachte Businesspläne erforderlich, in denen der Unternehmer seine Strategie verständlich darlegt und die Potenziale aufzeigt, die sich durch den Zukauf der neuen Firma ergeben. Neben einer Geschäftsbank kommen auch private Darlehen für die Finanzierung in Frage. Der Geldgeber ist dann in der Regel ein privater Anleger, ein Geschäftspartner, ein Kunde oder Mitglieder aus der Familie. Auch Förderprogramme sind als Fremdkapital zu nutzen. Sie unterstützen den Kauf von Unternehmen mit günstigen Krediten und Darlehen, wobei die Modalitäten für die Rückzahlung und die Absicherung sehr unterschiedlich sind. Förderdarlehen werden auf der Ebene des Bundes, der Länder und der EU vergeben.

Ohne gute Bonität kein Geld

Für jede Finanzierung Firma kaufen ist eine solide Kreditwürdigkeit erforderlich. Kein Geldgeber stellt finanzielle Mittel zur Verfügung, wenn der Käufer das Geld voraussichtlich nicht zurückzahlt. Deshalb wird jeder Kapitalgeber die Bonität sehr genau prüfen. Dazu greift er auf die Daten zurück, die bei den Auskunfteien gespeichert sind. Auf Bankenscore.de können Unternehmer alle Informationen einsehen, die dort hinterlegt sind. Falsche Angaben können sofort korrigiert werden, fehlende Daten werden ergänzt. So optimiert man schnell und ohne großen Aufwand die Bonität des eigenen Unternehmen, um attraktive Konditionen für eine Finanzierung Firma kaufen zu ermöglichen. Außerdem können interessierte Käufer auf Bankenscore.de maßgeschneiderte Finanzierungsangebote anfordern, die genau auf die individuelle Bonität zugeschnitten sind.