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Was ist eine Wirtschaftsauskunftei?


Schufa, Creditreform & Co.: Warum gibt es Wirtschaftsauskunfteien?

Vertrauen und Zuverlässigkeit ist im allgemeinen Geschäftsverkehr unerlässlich. So müssen Kunden darauf vertrauen, dass Leistungen und Produkte wie mit dem Dienstleister oder Verkäufer vereinbart erbracht werden. Unternehmer müssen auf die Solvenz und Zahlungszuverlässigkeit, also die Unternehmensbonität ihrer Geschäftspartner vertrauen können. Lieferanten müssen sich darauf verlassen, dass ihre Kunden ihre Rechnungen innerhalb der vereinbarten Zahlungsziele begleichen. Auch wenn das Risiko hierbei nicht immer gleich groß ist, besteht ein gewisses Maß an Ungewissheit.

Auskunfteien wie die Schufa helfen dabei, die Unternehmensbonität neuer Geschäftspartner einzuschätzen
Idealerweise basieren Geschäftsbeziehungen bereits auf vorangegangenen Transaktionen und ermöglichen somit ein Grundmaß an Vertrauen. Aber nicht immer können Unternehmer mit Kunden und Lieferanten zusammenarbeiten, die sie bereits kennen. Bei neuen Geschäftspartnern kann die bestehende Informationsasymmetrie ein Problem darstellen, optimale Konditionen für beide Parteien zu ermöglichen. Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa für Unternehmen existieren, um genau dieses Problem zu lösen. Ihre Datenbanken dienen als zentrale Sammelstellen für wirtschaftsrelevante Informationen über Unternehmen und Verbraucher, damit ihre Geschäftspartner diese besser einschätzen können.

Welche Auskunfteien gibt es?
Die drei relevantesten Kreditbüros in Deutschland sind Schufa Holding AG, CRIF Bürgel und die Unternehmensgruppe Creditreform. Daneben existieren noch Nischenlösungen und Wiederverkäufer von Informationsprodukten.

Die Schufa hat einen starken Fokus auf Verbraucher. Unternehmen, die Verbraucher prüfen möchten, werden in aller Regel hierfür Informationen der Schufa verwenden. Allerdings hat die Schufa für Unternehmen und Selbstständige mittlerweile ebenso viele Daten gesammelt, die von Banken und anderen Unternehmen abgefragt werden.

CRIF Bürgel und Creditreform konzentrieren sich traditionell etwas stärker auf Unternehmen und die Erstellung der Unternehmensbonität, aber die Schufa für Unternehmen kann mittlerweile hier ebenso gut konkurrieren.

Unternehmer, die also Ihre Lieferanten oder Geschäftskunden überprüfen möchten, können auf jede dieser drei Auskunfteien zurückgreifen.

Wer nutzt die Daten der Auskunfteien wie Schufa für Unternehmen?
Die Auskünfte der Kreditbüros werden vor allem von den folgenden Gruppen genutzt:

  • Lieferanten und Dienstleister, die auf Rechnung verkaufen, auch Telekommunikationsdienstleister
  • Finanzdienstleister wie Banken und Versicherungen
  • Vermieter

Wer darf die Informationen bei einer Auskunftei abrufen?
Um die sogenannten Auskunfteiberichte abrufen zu können, sieht das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) vor, dass ein berechtigtes Interesse an der Einsicht der Unternehmensbonität besteht. Die Creditreform und CRIF Bürgel gestalten ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen entsprechend. Aber nicht jeder Unternehmer darf einfach die Daten eines anderen Unternehmens bei einer Wirtschaftsauskunftei abrufen. Als Grundvoraussetzung gilt, dass eine Geschäftsbeziehung zwischen den beiden Unternehmen bestehen oder sich diese zumindest in der Anbahnung befinden muss. Es muss zudem glaubhaft dargelegt werden, dass diese Geschäftsbeziehung ein wirtschaftliches Risiko für die prüfende Partei birgt.

Wer seine eigene Bonität kostenlos online einsehen will, kann sie hier finden.