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Die häufigsten Irrtümer über Factoring und Leasing


Über Factoring und Leasing sind viele Irrtümer im Umlauf. Zunächst stellt sich die Frage was Factoring und Leasing eigentlich ist und für wen diese Finanzierung interessant sein könnten. Sowohl Factoring als auch Leasing sind beides streng genommen eine Art von Kredit. Factoring ist eine Kredit Form, die nur für Unternehmen in Frage kommt, während Leasing auch von Privatpersonen als alternative Finanzierung anstelle eines Kredit genutzt werden kann. Factoring und Leasing sind durch komplizierte Kredit Verträge gekennzeichnet, doch können Sie insbesondere mit Factoring im Gegensatz zu einem Kredit Ihre Bonität verbessern und schnell wieder liquide sein. Leasingverträge als Ersatz für einen klassischen Kredit können Sie für Fahrzeuge, aber auch für andere materielle Güter abschließen.

Sowohl Factoring als auch Leasing sind mit vielen Vorurteilen verbunden. So glauben z.B. viele Menschen, dass der Verkauf von offenen Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft nur für Firmen interessant ist, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden und eigentlich Kredite benötigen.

Hohes Maß an Vertragsfreiheit bei Factoring und Leasing

Anbieter von Factoring und Leasing sind bei der Vertragsgestaltung im Gegensatz zu einem Kredit relativ frei und gestalten leider ihre Verträge nicht immer zum Vorteil der Kunden. Sind Sie sich als Kunde nicht sicher bei der Vertragsgestaltung, sollten Sie den Vertrag gründlich lesen und beim Anbieter nachfragen und ggf. auch die Konditionen mit einem alternativen Kredit vergleichen. Gerade bei Factoring und Leasing ist es von Vorteil wenn man über Verhandlungsgeschick verfügt, um günstige Konditionen auszuhandeln.

Auch Rechnungen an Privat können verkauft werden

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Rechnungen an Privat nicht verkauft werden können. Der Kauf von Rechnungen an Privatpersonen wurde über lange Zeit von vielen Factoring-Anbietern abgelehnt und der Kunde wurde an einen Kredit Anbieter weitergerreicht. Inzwischen haben sich jedoch einige Spezialisten etabliert, die auch Mahnungen und Pfändungen an Privatpersonen aufkaufen, was allerdings deutlich teurer als der Handel mit gewerblichen Forderungen ist. Diese Lösung als Alternative zu einem Kredit ist insbesondere interessant für z.B. Betreiber von Fitnessstudios und Internetbetreiber, da diese häufig Probleme mit säumigen Kunden haben.

Kunden erfahren auch vom stillen Factoring

Viele Unternehmer glauben, dass ihre Kunden vom stillen Factoring nichts erfahren. Beim Verkauf der offenen Forderungen wird der Kunde nicht informiert. Allerdings meldet sich der Factoring-Anbieter, wenn der Kunde nicht zahlt, denn der Anbieter muss das Geld eintreiben. Das stille Factoring ist außerdem in der Regel teurer als das offene Factoring.

Factoring finanziert sich nicht von selbst

Ein weiterer Irrtum ist, dass sich Factoring von selbst finanziert und dass Firmen, die ihre Forderungen verkaufen anstatt einen Kredit aufzunehmen, bei den Lieferanten schneller bezahlen und Skonto erhalten können. Bei diesem Skonto handelt es sich streng genommen nicht um einen Rabatt, sondern um den wahren Preis. Lautet der Preis Netto ohne Abzug, ist das ein Aufschlag für einen Kredit des Lieferanten, der dem Kunden bei einem Zahlungsziel von 30 Tagen gewährt wird. Wird ein Skonto von 2 Prozent gewährt, kostet der Lieferantenkredit aufs Jahr gerechnet 24 Prozent. Nutzt ein Unternehmen Skonto aus, verzichtet es auf den Kredit.

Factoring – nicht nur in der Krise

Viele glauben, dass Factoring nur in der Krise hilft, wenn Unternehmen von Banken keinen Kredit mehr gewährt bekommen. Factoring hilft in der Krise, doch ist es auch für Unternehmen interessant, die hohe Umsätze erzielen. Mit steigenden Umsätzen steigt auch die Zahl der offenen Posten. Werden diese Forderungen verkauft, können Firmen ihre Liquidität steigern und benötigen keine Kredite für Investitionen.

Keine Verbesserung der Bilanz durch Leasing

Leasinganbieter werben mit einer Verbesserung der Bilanz durch Leasing, was allerdings ein Irrtum ist. Eine hohe Eigenkapitalquote eines Unternehmens, das nicht viel kauft, sondern hauptsächlich mietet, führt leider nicht immer zu einem besseren Rating. Der Grund hierfür ist, dass Firmen vergessen, dass Banken bei einem Kredit in der Regel Sicherheiten und eine hohe Haftungsmasse verlangen. Geleaste Gegenstände sind schwerer als Sicherheit für Kredite zu verwenden als gekaufte. Kann eine Firma die Leasingraten nicht zahlen, holt die Leasinggesellschaft die Maschine ab, was zu Produktionsausfällen führt. Darüber hinaus fehlt verwertbares Vermögen.

Leasingraten nicht immer fix

Viele Leasingkunden glauben, dass die Leasingraten immer garantiert sind. Die Leasinganbieter nehmen häufig eine Zinsanpassungsklausel in ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf. Die Anbieter können die Raten erhöhen, wenn die Zinsen zwischen Abschluss des Vertrages und Vertragsbeginn steigen. Die Anpassungsklausel sollte an die Umlaufrendite gekoppelt sein, die vom Kunden nachvollzogen werden kann. Firmen sollten beim Abschluss genau darauf achten, was der Vertrag beinhaltet um keine Überraschungen zu erleben.

Leasingverträge können gekündigt werden.

Viele Leasingkunden glauben, dass Leasingverträge im Gegensatz zu einem Kredit nur schwer gekündigt werden können. Typischerweise steht beim Vertragsabschluss noch nicht fest, wie lange der Leasingkunde im Vertrag bleibt. Unternehmen können kündbare Leasingverträge abschließen, die sich immer weiter verlängern, wenn sie nicht gekündigt werden. Unternehmen können beim Vertragsabschluss bereits die Kündigung nach der Grundmietzeit vereinbaren oder den Termin für die Kündigung im Kalender festhalten.

Geld zurück, wenn weniger gefahren wird

In Deutschland ist jeder dritte Neuwagen geleast. Viele Kunden entscheiden sich für Kilometerverträge, in denen festgelegt ist, wie viele Kilometer im Jahr gefahren werden kann, beispielsweise 30.000 Kilometer. Fährt der Kunde weniger, kann er bei einer Rückvergütungsklausel Geld erstattet bekommen. Kunden, die mehr fahren, müssen einen Abnutzungszuschlag zahlen. Zumeist besteht dabei eine Toleranz. Verträge, in denen nur Zusatzkosten enthalten sind, können nachverhandelt werden. So können Unternehmen noch einen Bonus aushandeln.

Voll amortisiert ist nicht voll bezahlt

Unternehmen, die einen Vertrag mit Vollamortisation abschließen, glauben häufig, dass das Leasinggut zum Vertragsende voll bezahlt ist. Das ist falsch. Ist bei einem Vertrag mit einer langen Laufzeit die Ratenzahlung abgeschlossen, muss das Unternehmen für das Leasinggut noch zuzahlen, wenn es das Leasinggut besitzen will. Der Gesetzgeber sieht vor, dass ein Restwert zu zahlen ist, der mindestens zehn Prozent der Anschaffungssumme beträgt. Beim Kauf eines Leasinggutes im Anschluss an die Vollamortisation muss ein Unternehmen mindestens 110 Prozent zahlen, was deutlich unattraktiver als ein Gerätetausch ist.

Nicht immer Kauf bei Teilamortisation möglich

Unternehmen, die Verträge mit Teilamortisation kaufen, glauben oft, dass sie nur für das zahlen, was sie abnutzen. Häufig kalkulieren die Leasinganbieter für die gebrauchte Ware einen höheren Restwert und setzen die Raten niedriger an. Bei solchen Verträgen entscheidet der Anbieter, ob er seinem Leasingkunden die Ware zum kalkulierten Restpreis verkauft oder die Ware an jemand anderen weiterverkauft. Die gebrauchte Ware wird häufig nur dann an den Leasingkunden verkauft, wenn sie bereits weniger auf dem Markt wert ist. Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Unternehmen glauben, dass sie zum Restwert kaufen können.

Wie Sie Ihre Bonität verbessern können

Möchten Sie eine Ware leasen, spielt die Bonität eine wichtige Rolle. Ihre Bonität können Sie mit Factoring verbessern, da Sie dann schneller wieder liquide sind. Das Factoring finanziert sich jedoch nicht von allein. Die Factoring-Banken erheben für das Factoring Gebühren. Für verschiedene Zwecke können Sie Förderprogramme in Anspruch nehmen, die genau wie ein Kredit oder ein Leasingvertrag eine gute Bonität voraussetzen. Sie sollten Ihre Bonität stets im Blick behalten – bei Bankenscore können Sie kostenlos Ihre Bonität prüfen. Sind falsche Daten vorhanden, sollten Sie sie korrigieren. Direkt online wird Ihnen ein passendes Angebot für eine Finanzierung (z.B. einen Kredit) zugeschickt, das zu Ihrer Bonität passt. Möchten Sie einen Kredit (z.B. auch einen Förderkredit) in Anspruch nehmen, können Sie sich an einen unserer Partner wenden, die Ihnen auch Förderkredite vermitteln können.