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9 Tipps wie Unternehmen und Selbstständige ihre Bonität verbessern können


Für Selbstständige ist es nicht immer leicht, einen Kredit zu bekommen. Die Bonität hat nicht nur entscheidenden Einfluss auf die Kreditvergabe, sondern auch auf die Höhe der Zinsen. Je besser die Bonität ist, desto günstigere Zinsen werden gewährt. Die Banken nehmen zur Bonitätsprüfung ein Rating vor, bei dem sie anhand verschiedener Faktoren und mit mathematischen Verfahren die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls prüfen. Für das Rating werden Noten vergeben. Unternehmen und Selbstständige können mit verschiedenen Maßnahmen ihre Bonität verbessern, um bessere Chancen bei einer Kreditvergabe zu haben.

1. Abfrage über die eigene Bonität vornehmen

Um die Bonität zu verbessern, ist es wichtig, über den aktuellen Stand der Bonität Bescheid zu wissen. Unternehmen und Selbstständige haben einmal jährlich das Recht, bei einer Auskunftei wie Creditreform oder Bürgel eine kostenfreie Selbstauskunft anzufordern. Die Selbstauskunft informiert über den Bonitätsindex und über eventuell vorhandene negative Einträge, kann aber leider nur umständlich schriftlich beantragt werden. Eine qualitative Bonitätsauskunft ist kostenpflichtig und enthält Angaben über die Zahlungsfähigkeit und eventuelle Risiken. Mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft in einer Auskunftei können Unternehmen und Selbstständige immer über ihre Bonität informiert werden und Anhaltspunkte erhalten, um die Bonität zu verbessern. Bankenscore.de ermöglicht Selbstständigen, Unternehmern und Handwerkern kostenlos Ihre Bonität zu prüfen und Daten ggf. zu korrigieren, dazu arbeitet Bankenscore mit mehreren Auskunfteien wie der Creditreform oder der Bürgel zusammen.

2. Daten aktuell halten

Zur Verbesserung der Bonität ist es wichtig, dass die bei den Auskunfteien hinterlegten Daten stets aktuell sind, da bei Kreditvergabeprozessen dies die erste Anlaufstelle der Banken ist. Hierzu können Sie einen Dialog mit den Auskunfteien aufnehmen oder Ihre Daten über Bankenscore unkompliziert online aktualisieren. Laden Sie einfach Jahresabschlüsse, die Betriebswirtschaftliche Auswertung und Gegenüberstellungen von Plan- und Ist-Zahlen auf der Plattform hoch – Bankenscore reicht diese Daten in Ihrem Auftrag an eine Auskunft weiter.

Sollte eine Betriebswirtschaftliche Auswertung negative Zahlen enthalten, können Sie die entsprechenden Erläuterungen dazu vorlegen. Bei Abweichungen von den Plan-Zahlen sollten bei den Ist-Zahlen die Abweichungen begründet werden. Erhöhte Kosten für Personal und hohe Warenbestände sollten begründet werden, beispielsweise mit einem Großauftrag oder einem engen Zeitrahmen für die Ausführung der Aufträge. Es ist sinnvoll, den Auskunfteien einen Einblick in die Auftragsbücher zu gewähren. Das kann sich positiv auf das Rating auswirken.

Aktuelle Daten helfen dabei ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Unterschätzen Sie dies nicht und laden Sie jetzt Ihre aktuellen Daten hoch.

3. Vorhandene Kreditlinien nicht überziehen

Zur Verbesserung der Bonität ist es für Selbstständige, Handwerker und Unternehmen wichtig, die von der Bank eingeräumten Kreditlinien nicht zu überziehen. Zusammen mit dem Girokonto räumt die Bank für ihre Kunden einen Kontokorrentkredit ein. Dieser Kreditrahmen sollte maximal zu 70 bis 80 Prozent ausgeschöpft werden. Das wirkt sich positiv auf die Bonität aus und gewährt Unternehmen und Selbstständigen zusätzlich Raum für unvorhergesehene Ausgaben. Eine Liquiditätsplanung kann helfen, den Kreditrahmen nicht zu überziehen. Sie gewährt einen Überblick über die vorhandenen finanziellen Mittel sowie über Eingaben und Ausgaben. Finanzielle Engpässe können schnell erkannt werden und Sie haben die Möglichkeit, darauf zu reagieren.

4. Umsatz- und Ertragsplanung

Eine Umsatz- und Ertragsplanung ist nicht nur eine wichtige Zielsetzung, sondern sie ist auch hilfreich bei der Kreditvergabe. Die Banken verlangen von Unternehmen und Selbstständigen ein klares Konzept, bevor sie über die Kreditvergabe entscheiden. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle, ob die Planvorgaben tatsächlich erreicht werden. Es wird immer Abweichungen zwischen den Ist-Zahlen und den Planzahlen geben. Es kommt darauf an, dass die Ist-Zahlen möglichst nahe an den Planvorgaben liegen. Die betriebswirtschaftliche Auswertung liefert wichtige Grundlagen für die Bank bei der Entscheidung über die Kreditvergabe. Nicht immer bildet die Betriebswirtschaftliche Auswertung tatsächlich die aktuelle Situation ab. Sie sollten daher die Betriebswirtschaftliche Auswertung für die Bank aufbereiten und entsprechende Erläuterungen der Zahlen vornehmen.

5. Lösungsmöglichkeiten bei Problemen aufzeigen

Probleme mit den Kunden und Zahlungsausfälle können niemals ausgeschlossen werden. Es kann zu Mängeln an den Waren kommen, die dazu führen, dass die Kunden die Waren nicht abnehmen. Auch Probleme mit dem Qualitätsmanagement können auftreten. Es nützt Ihnen nichts, diese Probleme vor der Bank zu verschweigen. Beim Jahresabschluss kommen solche Probleme spätestens ans Tageslicht. Die Analysten der Banken und Auskunfteien erkennen anhand der Geschäftszahlen solche Probleme und haken nach. Es wirkt sich günstig auf die Bonität aus, solche Probleme bei den Auskunfteien frühzeitig anzusprechen und dafür die geeigneten Lösungsvorschläge vorzulegen. Gemeinsam mit der Bank können Sie an einer Lösung arbeiten, um solche Probleme frühzeitig aus dem Weg zu räumen.

6. Kurze Kreditorenlaufzeit

Eine kurze Kreditorenlaufzeit hat entscheidenden Einfluss auf das Rating. Sie sollten daher möglichst schnell auf Rechnungen reagieren. Viele Selbständige gewähren ihren Kunden Skonti bei einer kurzfristigen Zahlung. Diese Skonti sollten ausgeschöpft werden. Sie bieten nicht nur einen finanziellen Vorteil, da ein niedrigerer Rechnungsbetrag bezahlt werden muss, sondern sie helfen auch, die Bonität zu verbessern. Eine schnelle Bezahlung von Rechnungen verbessert das Verhältnis zu den Lieferanten und sorgt für langfristige Lieferantenbeziehungen. Sie kann zu besseren Konditionen bei den Lieferanten führen.

8. Verbesserung der Eigenkapitalquote

Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Bonität ist die Eigenkapitalquote. Das Rating fällt umso besser aus, je besser die Eigenkapitalquote ist. Eigenkapital gewährt Stabilität und steht langfristig zur Verfügung. Sollte es zu einer Unternehmensinsolvenz kommen, kann das vorhandene Eigenkapital erst dann herangezogen werden, wenn die Forderungen der Gläubiger erfüllt wurden. Die Eigenkapitalquote ist das Verhältnis vom Eigenkapital des Unternehmens zur gesamten Bilanzsumme. Die Eigenkapitalquote kann mit der Bildung von Rücklagen für wichtige Investitionen und unvorhergesehene Ausgaben sowie mit dem Verzicht auf Gewinnentnahmen verbessert werden. Um immer liquide zu sein und die Eigenkapitalquote zu verbessern, können Sie auch ihre Forderungen vollständig oder teilweise an eine Factoring-Gesellschaft verkaufen. Beim Factoring bekommen Sie kurzfristig Geld. Dabei sind die Gebühren für das Factoring zu berücksichtigen. Factoring kann sich auch für Selbstständige und für Start-ups lohnen, um schnell zu Geld zu kommen.
Die Eigenkapitalquote sollte mindestens bei 30 Prozent liegen, damit eine solide Finanzierung gewährleistet ist. Sinkt die Eigenkapitalquote unter 10 Prozent, kann es schwierig werden, einen Kredit zu bekommen.

9. Investitionen und Vorfinanzierung sorgfältig planen

Selbstständige und mittelständische Betriebe müssen investieren, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen und am Puls der Zeit zu bleiben. Steht ein größerer Auftrag an, ist häufig eine Vorfinanzierung erforderlich, da Unternehmen und Selbständige Material einkaufen und eventuell das Personal aufstocken müssen. Rücklagen können dabei helfen, doch reichen sie nicht immer aus. Je mehr Rücklagen vorhanden sind, desto besser ist die Eigenkapitalquote. Bei einem kurzfristigen Finanzbedarf sollten Sie die Bank schnellstmöglich informieren und die Gründe für den Finanzbedarf vortragen. Um schnell auf den erhöhten Finanzbedarf zu reagieren, kommt es darauf an, möglichst schnell einen Kredit zu bekommen. So geraten Unternehmen nicht in Verzug mit der Bezahlung von Rechnungen.

10. Prüfung der Bonität neuer Kunden und Geschäftspartner

Selbständige und Unternehmer können ihre eigene Bonität verbessern, indem sie die Bonität ihrer neuen Kunden und Geschäftspartner prüfen. Das ist vor allem bei Großaufträgen wichtig, bei denen Unternehmen in Vorleistung gehen und sich mit dem erforderlichen Material bevorraten müssen. So können sich Unternehmen absichern, um nicht an einen Betrüger oder ein insolventes Unternehmen zu geraten. Besonders bei Selbstständigen und bei Existenzgründern kann ein Zahlungsausfall eines Kunden zu großen finanziellen Schwierigkeiten führen. Auskunft über die Bonität von Unternehmen gewähren verschiedene Wirtschaftsauskunfteien.

Fazit

Für Selbstständige und Unternehmen kommt es auf eine gute Bonität an, um Kredite zu erhalten. Die Banken nehmen vor der Kreditvergabe ein Rating vor und prüfen die Ausfallwahrscheinlichkeit der Unternehmen. Mit verschiedenen Maßnahmen können Unternehmen und Selbstständige ihre Bonität auf Dauer verbessern. Dazu gehören ein ständiger Dialog mit den Auskunfteien und der Bank, die unaufgeforderte Vorlage von Geschäftszahlen, die Verbesserung der Eigenkapitalquote, die Bildung von Rücklagen und die Information der Bank über einen erhöhten Finanzbedarf. Sollte es zu finanziellen Engpässen oder zu starken Abweichungen der Ist-Zahlen von den Planzahlen kommen, muss die Bank darüber informiert werden. Es ist wichtig, die entsprechenden Lösungsvorschläge bei der Bank vorzulegen.

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