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Sind Geschäftskonten für Kleinunternehmer sinnvoll?


Kleinunternehmer unterliegen der Kleinunternehmerregelung. Sie dürfen im Jahr der Gründung Ihres Unternehmens nicht mehr als 17.500 Euro und in den folgenden Jahren nicht mehr als 50.000 Euro verdienen. Als Kleinunternehmer können Sie sich für oder gegen die Umsatzsteuer entscheiden. An Ihre Entscheidung sind Sie fünf Jahre lang gebunden. Entscheiden Sie sich für die Umsatzsteuer, müssen Sie auf Ihre Umsätze die Umsatzsteuer aufschlagen. Bei einer Entscheidung gegen die Umsatzsteuer bekommen Sie die Vorsteuer aus Ihren Anschaffungen nicht erstattet. Das mag ziemlich kompliziert erscheinen. Sie werden sich vielleicht die Frage stellen, ob Sie als Kleinunternehmer ein Geschäftskonto benötigen oder ob das private Girokonto ausreicht. Ihre Tätigkeit als Kleinunternehmer können Sie nicht nur im Haupterwerb, sondern auch im Nebenerwerb, zusätzlich zum Arbeitnehmerverhältnis, ausüben.

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Geschäftskonto ist keine Pflicht für Kleinunternehmer

Für Kleinunternehmer ist ein Geschäftskonto keine Pflicht. Als Selbstständiger dürfen Sie für Ihre betrieblichen Transaktionen Ihr Privatkonto verwenden. Es ist jedoch sinnvoll, private und geschäftliche Transaktionen voneinander zu trennen und ein Geschäftskonto zu eröffnen. Möchten Sie beispielsweise einen Kredit für Ihr Unternehmen aufnehmen, ist es besser, über ein Geschäftskonto zu verfügen. Bei der Wahl Ihres Bankkontos als Geschäftskonto sollten Sie einiges beachten.
Die Führung eines Geschäftskontos ist für Kleinunternehmer nicht gesetzlich vorgeschrieben. Wie der geschäftliche Zahlungsverkehr erfolgen soll, können Sie selbst mit Ihren Geschäftspartnern vereinbaren. Sind Sie nebenberuflich selbstständig, können Sie Überweisungen, Kundengutschriften und Lastschriften auch über Ihr privates Girokonto abwickeln.

Warum ein Geschäftskonto als Selbstständiger sinnvoll ist

Ein Funktionsunterschied besteht zwischen Privat- und Geschäftskonto nicht. Genau wie für das private Girokonto gelten für das Geschäftskonto Zahlungslaufzeiten und andere Merkmale. An Ihrer Kontonummer erkennen Ihre Kunden und Lieferanten nicht, ob es sich um ein Privatkonto oder ein Geschäftskonto handelt.
Starten Sie in Ihre Tätigkeit als Kleinunternehmer, ist es nicht immer leicht, private und geschäftliche Vorgänge zu trennen. Empfehlenswert ist daher eine Trennung von privaten und geschäftlichen Zahlungsvorgängen. Um nicht den Überblick zu verlieren, sollten Sie für Ihre Lohn- oder Gehaltszahlungen und für private Zahlungen das private Girokonto nutzen, während Sie für geschäftliche Zahlungen das Geschäftskonto verwenden.
Das Geschäftskonto können Sie als ein zweites Privatgirokonto führen. Bei einigen Banken und Sparkassen können Sie für Ihr privates Girokonto auch ein Unterkonto als Geschäftskonto einrichten.
Stehen Sie bereits mitten in der Selbstständigkeit, bedeutet die spätere Umstellung einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand und zusätzliche Kosten. Sie müssen Ihre Kunden über die neue Bankverbindung informieren und Ihre Geschäftspapiere ändern. Fehl- und Umbuchungen sind an der Tagesordnung. Das bedeutet auch für Ihre Kunden mehr Arbeit. Damit Sie sich voll auf Ihre Geschäftstätigkeit konzentrieren können, sollten Sie bereits beim Start in die Selbstständigkeit an die Eröffnung eines Geschäftskontos denken.
Sind Sie jedoch mit Ihrer Bank unzufrieden, da die Gebühren für das Girokonto zu hoch sind oder da es Schwierigkeiten bei der Gewährung eines Dispokredits gibt, sollten Sie allerdings einen Wechsel zu einem anderen Geldinstitut nicht scheuen.

Differenzierung zwischen privaten und geschäftlichen Konten bei den Banken

In ihren Allgemeinen Geschäftskonten unterscheiden die Banken und Sparkassen zwischen privaten und geschäftlichen Konten. Verhandeln sie mit Unternehmen, sind sie freier als bei Verhandlungen mit Privatkunden. Die Finanzdienstleister sind aus Verbraucherschutzgründen gesetzlich zu mehr Transparenz gegenüber Privatkunden verpflichtet.
Die Geldinstitute sind jedoch ziemlich tolerant, wenn Kleinunternehmer und Freiberufler ihr Privatkonto für geschäftliche Zahlungen verwenden. Das ist in den begrenzten Umsätzen und den überschaubaren Kontobewegungen begründet. Bestehen die Geschäftsbeziehungen bereits und wird der Zahlungsverkehr über das Privatkonto abgewickelt, ist das für die Banken kein Problem. Viele Selbstständige nutzen das Privatkonto über viele Jahre auch für den geschäftlichen Zahlungsverkehr.

Beachten Sie die Gesamtkosten

Bei den Banken bestehen oft gravierende Unterschiede in den Konditionen für Privat- und Geschäftskonten. Für Geschäftskonten gelten zumeist höhere Grundgebühren als für Privatkonten. Ein Geschäftskonto muss deshalb nicht teurer als ein Privatkonto sein. Es kommt daher auf die Gesamtkosten aufs Jahr gerechnet an.
Ein wichtiger Aspekt sind dabei die Buchungsgebühren für die einzelnen Transaktionen. Sollten Sie Ihr Konto überziehen, kommt es auf die Zinssätze für den Kontokorrentkredit an. Überschreiten Sie den Kontokorrent-Rahmen, sind auch die Zinsen für Überziehungskredite von Bedeutung.
Einige Banken werben mit dem kostenlosen Girokonto, das jedoch nicht immer völlig kostenlos ist. Möchten Sie ein Geschäftskonto eröffnen, sollten Sie die Konditionen bei den verschiedenen Banken vergleichen. Auch wenn der Zahlungsverkehr überschaubar ist, können Sie durchaus einige Einsparungen erzielen, wenn Sie auf etwas Komfort verzichten und sich für eine günstige Direktbank entscheiden. Diese Banken betreiben keine oder nur wenige Filialen und wickeln ihre Geschäfte online ab. Sie sprechen in erster Linie Privatkunden an, doch können Sie dort auch ein Privatkonto eröffnen und für Ihre geschäftlichen Zahlungen verwenden. Solche Direktbanken sind ING-DiBa, DKB, Netbank und Targobank.

Auswahlkriterien für das Girokonto

Möchten Sie ein Girokonto als Geschäftskonto eröffnen, sollten Sie auf die Kosten achten:
– Grundgebühr
– Zinsen für Kontokorrentkredit
– Zinsen für Überziehungskredit
– Buchungsgebühr für jede einzelne Transaktion
– Kosten für Druck und Versand von Kontoauszügen.
Auch die Höhe des Kontokorrent- oder Dispokredits spielt eine wichtige Rolle. Ein Überziehungskredit kann kurzfristig beansprucht werden. Es handelt sich um den kurzfristig tolerierten Rahmen beim Überschreiten des Dispo- oder Kontokorrentkredits.
Einige Banken bieten ein Girokonto mit Guthabenverzinsung an. Sie sollten auf die Höhe der Guthabenverzinsung achten.
Sie sollten sich auch darüber informieren, wie die Geldautomaten verbreitet sind und was Auszahlungen am Geldautomaten kosten. Beim Onlinebanking ist die Serververfügbarkeit wichtig.
Für den privaten und den geschäftlichen Bereich benötigen Sie eine EC-Karte. Sie können Haupt- und Nebenkarte verwenden, wenn Sie Ihr Privatkonto auch für geschäftliche Zwecke nutzen möchten. Sie sollten sich informieren, was diese Karten kosten. Auch eine Kreditkarte wird zumeist benötigt. Die Kosten können je nach Bank stark voneinander abweichen.
Sie müssen als Kleinunternehmer das Konto für Ihre geschäftlichen Transaktionen nicht explizit als Geschäftskonto eröffnen. Es reicht aus, ein zweites Privatkonto zu eröffnen und als Geschäftskonto zu nutzen. Analysieren Sie Ihre persönlichen Anforderungen und nutzen Sie den Vergleich, können Sie erhebliche Beträge sparen. So günstig die Direktbanken sein können, kann es für Kleinunternehmer bei finanziellen Engpässen von Bedeutung sein, einen persönlichen Ansprechpartner bei der Bank oder Sparkasse zu haben.

Die Bonität als Unternehmer oder Selbstständiger nicht vergessen

Als Kleinunternehmer sollten Sie Ihre Bonität nicht vergessen. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Gewährung eines Kontokorrent- oder Dispokredits und wirkt sich günstig auf die Zinsen aus, wenn Sie einen Kredit beantragen möchten. Sie sollten darauf achten, Ihr Girokonto nicht zu überziehen und immer über Guthaben zu verfügen. Als Kleinunternehmer können Sie auch verschiedene Förderprogramme von der KfW Bankengruppe oder von der Förderbank Ihres Bundeslandes beanspruchen. Auch hier spielt die Bonität eine wichtige Rolle. Als Kleinunternehmer können Sie Bankenscore kostenlos nutzen, um Ihre Bonität zu prüfen. Sind dort falsche Daten vorhanden, können Sie sie korrigieren. Direkt online können Sie dort ein Angebot für eine Finanzierung erhalten, die Ihrer Bonität entspricht. Möchten Sie eine Fördermaßnahme in Anspruch nehmen, können Sie sich an einen unserer Partner wenden, der Ihnen einen Förderkredit vermitteln kann.